In Deutschland finden vermehrt Zusammenstöße zwischen bewaffneten Fans, organisierte Kämpfe mit Hunderten von Unterstützern und nächtliche Angriffe mit lebensbedrohlichen Verletzungen statt. Diese Gewalt um Fußballspiele herum führt zu Bedenken hinsichtlich der Sicherheit, wenn Deutschland die Fußball-Europameisterschaft ausrichtet. Um mögliche Gefahren wie Hooligans, Terroristen und Cyberkriminelle zu bekämpfen, bereiten sich die Sicherheitsbehörden mit einem großen Einsatz vor. Das Bundesinnenministerium bestätigte, dass während des Turniers täglich etwa 22.000 Polizeibeamte im Einsatz sein werden. Es handelt sich um den größten Einsatz der Bundespolizei seit ihrer Gründung 1951.
Die Europameisterschaft 2024 umfasst Spiele in 10 Städten, darunter vier im dicht besiedelten Ballungsraum Rhein-Ruhr, der leicht aus benachbarten Ländern mit guten Bahnverbindungen zu erreichen ist. Die zunehmende Gewalt im Zusammenhang mit Fußball ist ein ernstzunehmendes Risiko, das sich in der gesamten Europäischen Union seit 2021 stetig verschärft. Unter anderem gab es in Griechenland und Frankreich zuletzt Todesfälle bei Kämpfen zwischen Fans. Allianzen zwischen Hooligan-Gruppen erschweren es den deutschen Behörden, die Troublemaker zu identifizieren und zu kontrollieren.
Ein Spiel zwischen England und Serbien am 16. Juni in Gelsenkirchen ist aufgrund der gewalttätigen Vergangenheit beider Fan-Gruppen besonders riskant. Die Gelsenkirchen-Lage in der Region Rhein-Ruhr könnte eine Rolle spielen, da Fans aus Köln, Düsseldorf, Wuppertal, Essen oder Duisburg schnell anreisen können. Andere Hochrisikospiele betreffen Mannschaften aus Polen, Kroatien, Rumänien, den Niederlanden und der Tschechischen Republik.