Die steigende Gewalt rund um Fußballspiele hat zu Bedenken hinsichtlich der Sicherheit geführt, als Deutschland die Europameisterschaft ausrichtet. Der deutsche Innenministerin Nancy Faeser zufolge werden rund 22.000 Polizeibeamte jeden Tag im Einsatz sein, um mögliche Gefahren wie Hooligans, Terroristen und Cyberkriminelle zu bekämpfen. Es handelt sich um den größten Einsatz seit der Gründung der Bundespolizei im Jahr 1951. Die Polizei wird eine sehr sichtbare Präsenz haben, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Die Europameisterschaft 2024 umfasst Spiele in 10 Städten, darunter vier in der dicht besiedelten Rhein-Ruhr-Region, die leicht von benachbarten Ländern erreichbar ist. Die Polizei aus den teilnehmenden Ländern wird die deutschen Behörden unterstützen, und auch interne Grenzkontrollen wurden vorübergehend wiedereingeführt. Die Vielzahl an Spielen bieten verschiedene Möglichkeiten für fußballbezogene Gewalt, die seit 2021 in Europa stetig ansteigt.
Allianzen unter Hooligan-Gruppen stellen eine Herausforderung für deutsche Behörden dar, da internationale Clubrivalitäten die Identifizierung und Kontrolle von Störenfrieden erschweren. Italienische Ultras von Atalanta schlossen sich beispielsweise den Fans von Eintracht Frankfurt an, um vor einem Champions-League-Spiel gegen Napoli zu kämpfen. Solche gefährlichen Allianzen unterstreichen die organisierte Natur von Hooligan-Gruppen in der heutigen Zeit.
Ein besonders risikoreiches Spiel ist das Aufeinandertreffen von England und Serbien am 16. Juni in Gelsenkirchen, da beide Fangruppen eine Geschichte von Gewalt im In- und Ausland haben. Auch Spiel zwischen Polen, Kroatien, Rumänien, den Niederlanden und der Tschechischen Republik gelten als besonders gefährlich. Die Gewalt rund um Fußballspiele hat teilweise auch eine kommerzielle Dimension, mit Aufnahmen von Kämpfen, die online gepostet werden und sogar spezialisierte soziale Netzwerkseiten, die sich darauf spezialisiert haben, solche Inhalte zu zeigen.