Nargess Eskandari-Grünberg erklärt, dass sie traurig und wütend ist, wenn sie die heutigen Proteste im Iran verfolgt. Sie ist traurig über den Tod einer jungen Frau, die nur wegen eines lockeren Kopftuchs inhaftiert war und dann im Gefängnis starb. Die fortwährende Verletzung der Frauenrechte im Iran macht sie wütend, da dies auch die Menschenrechte beeinträchtigt und Demokratie unmöglich macht. Dennoch hat sie Hoffnung, da viele Menschen sich nun gegen diese Zustände auflehnen und für universelle Rechte kämpfen.
Eskandari-Grünberg sieht die aktuellen Proteste als Teil eines langanhaltenden revolutionären Prozesses an, der sich zu einer Lawine entwickelt hat. Sie betont, dass die Frauen im Iran heute eine starke Stimme haben und sich vermehrt gegen die jahrelange Unterdrückung erheben. Frauen schneiden online ihre Haare ab als Symbol des Protests, was auch internationale Solidarität hervorruft. Diese Bilder werden nach Ansicht von Eskandari-Grünberg in die Geschichte eingehen.
Die Rolle der sozialen Medien bei den Protesten im Iran ist laut Eskandari-Grünberg enorm wichtig. Sie ermöglichen es den Menschen, sich zu vernetzen und zu koordinieren sowie die Ereignisse weltweit zu verbreiten. Dadurch wird die Unterdrückung des Regimes sichtbar, was die Protestbewegung stärkt.
Eskandari-Grünberg verurteilt die Inhaftierung von über 60 Journalisten im Iran sowie die Repression gegen die Medien im Land. Sie betont, dass die nicht vorhandene freie Medienlandschaft im Iran die Bedeutung sozialer Medien für die Kommunikation und Koordination der Proteste erhöht.
Als Bürgermeisterin von Frankfurt und Mitglied der Grünen engagiert sich Eskandari-Grünberg dafür, dass die deutsche Regierung und die EU klare Haltung gegenüber dem iranischen Regime zeigen. Sie fordert weitere Sanktionen und internationale Solidarität mit den Protestierenden im Iran. An den Mahnwachen und Protesten in Deutschland beteiligen sich auch viele Bürger, was eine wichtige Unterstützung für die iranische Protestbewegung darstellt.