Nargess Eskandari-Grünberg wurde in den 1980er Jahren verhaftet, weil sie in Teheran gegen die Unterdrückung von Frauenrechten und Reformen des Regimes protestiert hatte. Heute verfolgt sie die Proteste im Iran mit Traurigkeit und Wut. Sie ist betrübt über den Tod einer jungen Frau, die aufgrund eines lose sitzenden Kopftuchs eingesperrt war und dann im Gefängnis starb. Eskandari-Grünberg ist auch wütend, da die Frauenrechte im Iran systematisch verletzt werden und dieser Druck in den letzten Jahren verstärkt wurde. Sie sieht jedoch auch Hoffnung, da sich so viele Menschen gegen die Bedingungen auflehnen und für universelle Rechte kämpfen.
Die aktuellen Proteste im Iran können nicht von denen getrennt werden, an denen Eskandari-Grünberg vor über 40 Jahren teilgenommen hatte. Sie sieht die Proteste als Zeichen des Willens des Volkes, die Unterdrückung von Freiheit, Frauenrechten und Menschenrechten zu überwinden. Besonders beeindruckend findet sie die starke Stimme der Frauen heute und wie sie durch soziale Medien wie Twitter bekundet wird. Die Verbreitung von Bildern und Videos über soziale Medien spielt eine entscheidende Rolle bei den Protesten im Iran.
Die Situation für Journalisten und Medienvertreter im Iran ist alarmierend. Über 60 Journalisten sind derzeit im Iran inhaftiert, darunter zwei Journalistinnen, die als erste über den Tod von Jina Mahsa Amini berichtet hatten. Innerhalb von Eskandari-Grünbergs Partei, den Grünen, werden klare Botschaften zum Schutz von Menschenrechten verbreitet. Sie fordert weitere Sanktionen gegen das iranische Regime und hofft auf mehr internationale Solidarität und Medienberichterstattung, um den Protestierenden im Iran zu helfen.
Die Solidarität und Unterstützung aus dem Ausland sind von großer Bedeutung für die Protestierenden im Iran. Eskandari-Grünberg betont, wie wichtig es ist, dass sich Menschen weltweit für die Demonstranten im Iran einsetzen. In Frankfurt, wo sie als Bürgermeisterin und stellvertretende Oberbürgermeisterin tätig ist, gibt es ebenfalls starke Besorgnis über die Entwicklungen im Iran. Eskandari-Grünbergs Tochter Maryam Zarée hat einen persönlichen Film über ihre Geburt im Evin-Gefängnis gedreht, der auf die Erfahrungen politischer Gefangener, insbesondere von Frauen wie ihrer Mutter, eingeht.
Eskandari-Grünberg befürwortet ein entschlossenes Vorgehen gegen das iranische Regime, um Gewalt gegen die Zivilbevölkerung zu stoppen. Sie ruft zu weiteren Sanktionen gegen das Regime auf und fordert eine stärkere internationale Einmischung. Die Berichterstattung über die Proteste im Iran darf nicht nachlassen, damit die Demokratie letztendlich siegt. Die politischen Maßnahmen im Rahmen einer feministischen Außenpolitik spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Protestierenden im Iran.