Die Erwartungen waren hoch im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse 2023, ein weiteres Jahr nach der Pandemie und mit dem Jubiläum zum 75. Jahrestag der Messe. Doch Weltgeschehen – am prominentesten der Krieg zwischen Israel und Hamas – haben sich über der Messe gelegt, wo das professionelle Programm heute zu Ende geht. Trotz des Zustandes der Weltangelegenheiten schien das Geschäft lebhaft zu sein und die Messe scheint sich von der Pandemie zu erholen, mit rund 105.000 Fachbesuchern aus 130 Ländern. Organisatoren gaben an, dass die Messe insgesamt einen Anstieg der Ticketverkäufe verzeichnet hat, teilweise aufgrund neuer Veranstaltungen für die Öffentlichkeit. Dazu gehören ein “Treffen mit dem Autor” Programm für Autogrammstunden, eine TikTok Buchpreisverleihung und ein Ticket-Event für 2.000 Personen für eine Live-Aufnahme mit Philip Banse und Ulf Buermeyer. Auf professioneller Seite bleibt der Rechtehandel das Herzstück der Messe, und das diesjährige Literarische Agenten- und Scoutscenter (LitAg) zog 326 Agenturen aus mehr als 30 Ländern an. Ein neues Publishers Rights Center für Verlagsrechtsdirektoren wurde ebenfalls neben dem LitAg eingeführt. Ein aufkommender Trend, den britische und amerikanische Verleger im Auge behalten, ist der Anstieg der Rechteverkäufe an europäische Verlage für englischsprachige Rechte, nicht nur für Übersetzungen. Insgesamt setzte sich die Messe mit geopolitischen Problemen auseinander, wobei sich der Fokus auf den Konflikt zwischen Israel und Palästina sowie auf andere globale Brennpunkte richtete. Die Buchmesse zeigte sich als wichtige Plattform für den kulturellen Austausch und die Verbreitung von Ideen. Also, während Verlage ihr Geschäft vorantreiben konnten, blieben die geopolitischen Umstände ein beherrschendes Thema der Veranstaltung.