Das Eröffnungskonzert des Rheingau Musik Festivals ist nicht nur ein musikalisches, sondern auch ein gesellschaftliches Ereignis. Trotz des strahlenden Publikums betonte der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Eröffnungsrede, dass Kunst keine Flucht vor der Realität sei. Auch das hr-Sinfonieorchester und der MDR-Chor unter der Leitung von Alain Altinoglu setzten mit ihrer Aufführung des „Stabat mater“ von Francis Poulenc menschliches Leid eindrucksvoll in Szene.
Ein besonderes Highlight war das Debüt des 17-jährigen brasilianischen Violinsolisten Guido Sant’Anna, der mit Édouard Lalos „Symphonie espagnole“ beeindruckte. Das Festival bietet noch bis zum 2. September über 160 Konzerte an 29 verschiedenen Spielstätten im Rheingau und den angrenzenden Regionen. Der Vorverkauf läuft so gut wie noch nie zuvor in der Geschichte des Festivals: Bereits 110.000 von insgesamt 140.000 Karten sind verkauft.
Zusammenfassend war das Eröffnungskonzert des Rheingau Musik Festivals geprägt von hochkarätigen Aufführungen und einer einzigartigen Atmosphäre. Die Veranstaltung zeigte, dass Kunst nicht nur zur Unterhaltung dient, sondern auch dazu beitragen kann, menschliches Leid und Zweifel am Dasein bewusst zu machen. Mit einem beeindruckenden Programm und einer hohen Ticketnachfrage setzt das Festival auch in diesem Jahr seinen Erfolgskurs fort.