Der Direktor Jürgen Boos hat sich in Verteidigung der Meinungsfreiheit für die Präsenz des in Dresden ansässigen rechtsextremen Verlags Jungeuropa auf der Frankfurter Buchmesse ausgesprochen, was jedoch nicht von allen geteilt wird. Die Autorin Jasmina Kuhnke hat ihre Teilnahme an der ARD-Buchnacht abgesagt, bei der sie ihren Debütroman “Schwarzes Herz” vorstellen wollte, aufgrund der Anwesenheit von Jungeuropa, da sie um ihre Sicherheit besorgt ist. Der Verleger Philip Stein, der Jungeuropa leitet, hat Verbindungen zur rechtsextremen Szene und propagiert nationalistische und anti-flüchtlingsfeindliche Ideen.
Kuhnke äußert sich besorgt über die Präsenz von Rechtsextremen auf der Buchmesse und zieht es vor, nicht teilzunehmen, um sich zu schützen. Boos verteidigt hingegen die Anwesenheit des rechtsextremen Verlags und betont, dass solange Meinungen nicht gegen Gesetze verstoßen, jeder an der Meinungsäußerung auf der Messe teilnehmen können sollte. Die Sicherheit sei garantiert, so Boos. Die Debatte über rechtsextreme Verlage auf Buchmessen ist nichts Neues und hat bereits früher für Diskussionen gesorgt.
Die Anne Frank Bildungsstätte in Frankfurt solidarisiert sich mit Kuhnke und betont, dass Rechtsextremismus eine konkrete Bedrohung für Menschenleben darstellt. Einige fordern, dass der Frankfurt Buchmesse rechtsextremen Verlagen keine Plattform bieten sollte, da dies zur Normalisierung und Ausbreitung von Hass beiträgt. Die Diskussion über Meinungsfreiheit und die Grenzen der Meinungsäußerung bleibt ein kontroverses Thema auf Buchmessen, da die Auseinandersetzung mit rechten Ideologien stets eine Herausforderung darstellt.