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Saturday, February 22, 2025

Kultureller Marxismus und unsere aktuellen Kulturkriege: Teil 2

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Im ersten Teil dieses Artikels habe ich festgestellt, dass der Begriff “Kulturmarxismus” auf vielfältige Weise verwendet wird. Er wird von rechtsgerichteten Ideologen wie Anders Breivik in großartigen Theorien der Kulturgeschichte verwendet und wird populär auf eine Weise geworfen, die wenig Verständnis für seine Geschichte oder seine ursprüngliche Bedeutung zeigt. Dennoch war er auch für einige Mainstream-Wissenschaftler nützlich, die tendenziell dem marxistischen Denken sympathisch gegenüberstehen.

In diesem Nachfolgebeitrag werde ich dies näher erläutern und einige relevante Empfehlungen aussprechen. Trent Schroyer verwendete den Begriff “Kulturmarxismus” in seinem Buch “Die Kritik der Herrschaft: Ursprung und Entwicklung der Kritischen Theorie” von 1973, in dem er sich besonders für die Arbeit der Frankfurter Schule, aber auch für andere westliche marxistische Denker wie Henri Lefebvre interessierte.

Die Frankfurter Schule, gegründet in Frankfurt im Jahr 1923, umfasste einflussreiche Denker wie Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Ernst Bloch, Walter Benjamin, Erich Fromm, Herbert Marcuse und später Jürgen Habermas. Die Kritik der Domination beschreibt die Arbeit der Frankfurter Schule bei der Analyse der zeitgenössischen “Kulturindustrie” und zeitgenössischer Manifestationen sozialer Institutionen wie des Staates und der Familie. Diese kulturelle Kritik der Frankfurter Schule entlarvte die zeitgenössische Kultur, insbesondere die Massenkultur, als System der sozialen Dominanz des Individuums.

Die britische marxistische Kulturkritik gewann seit 1956 an Bedeutung und entwickelte sich, besonders innerhalb des Zentrums für Zeitgenössische Kulturwissenschaften in Birmingham, zu einer neuen Form des Marxismus. Hier wurde die Idee einer populären und Massenkultur als Komplize bei der sozialen Dominanz des Individuums festgestellt. Dennoch haben Forscher wie Schroyer und Dennis Dworkin nie behauptet, dass die Frankfurt Schule oder andere “Kulturmarxisten” jemals einen Plan hatten, um die moralische Struktur der westlichen Zivilisation zu zerstören oder ihre Kulturkritik als Sprungbrett für ein totalitäres Regime zu nutzen.

Es sollte darauf geachtet werden, wie der Begriff “Kulturmarxismus” in verschiedenen Kontexten verwendet wird und welche realen oder imaginären sozialen Tendenzen er bezeichnet. Es gibt keine universelle marxistische Meisterplanung, und die Komplexität der Gedankenströmungen innerhalb der Linken in westlichen liberalen Demokratien darf nicht ignoriert werden. Es ist wichtig, die Entwicklung des Begriffs genau zu untersuchen, um zu entscheiden, ob und wie er verwendet werden soll.

Empfehlenswerte Werke zu diesem Thema sind beispielsweise von Anders Behring Breivik, Ioan Davies, Dennis Dworkin, Paul Gottfried, Vesa Oittinen, Trent Schroyer und Richard R. Weiner. Geprüft werden sollte, wie der Begriff “Kulturmarxismus” von Rechtskonservativen und seriösen Wissenschaftlern verwendet wird, um Missverständnisse zu vermeiden und ein tieferes Verständnis für aktuelle Trends zu entwickeln.

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