Die Kabinengewerkschaft der Lufthansa hat einen neuen zweitägigen Streik an zwei der verkehrsreichsten deutschen Flughäfen, Frankfurt und München, angekündigt. Der Streik soll am Dienstag und Mittwoch stattfinden und ist der neueste in einer Reihe von Streiks, die die deutsche Fluggesellschaft betroffen haben. Die Gewerkschaft kündigte den Streik an, nachdem die Lufthansa Rekordgewinne für das Jahr 2023 angekündigt hatte. Es wird erwartet, dass etwa 100.000 Reisende betroffen sein werden.
Der Streik wird alle Abflüge vom Flughafen Frankfurt am Dienstag und alle Flüge vom Flughafen München am Mittwoch von 04:00 bis 23:00 Uhr Ortszeit abdecken. Der Streik betrifft sowohl Lufthansa als auch ihre Tochtergesellschaft Cityline. Die Unabhängige Flugbegleiterorganisation (UFO) fordert eine Lohnerhöhung um 15% und eine Inflationsausgleichszahlung von 3.000 € für ihre 18.000 Mitglieder bei Lufthansa und 1.000 Mitglieder bei Cityline. Am Donnerstag gab die Lufthansa bekannt, dass ihre Gewinne im Jahr 2023 von 1,67 Mrd. € im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt wurden.
Joachim Vazquez Buerger, Vorsitzender des UFO-Vorstands, betonte, dass das Kabinenpersonal von diesem Erfolg profitieren sollte. Dennoch bedauerte die Gewerkschaft tief, dass es zu diesem Streik kommt, und bat die Passagiere um Entschuldigung für etwaige Unannehmlichkeiten. Die UFO-Verhandlungsführerin kritisierte, dass Lufthansas Unfähigkeit, sich mit dem Personal zu einigen, darauf hindeute, dass “das Management die Situation auf Kosten der Passagiere verschlechtern möchte”. Während des Streiks der Bodenmitarbeiter am Donnerstag und Freitag wurden rund 200.000 Passagiere von Verspätungen und Flugausfällen betroffen. Die Ver.di-Gewerkschaft, die diesen Streik leitete, fordert eine Lohnerhöhung von 12,5% oder mindestens 500 € mehr pro Monat sowie einen Inflationsausgleichsbonus. Lufthansa gab an, das Gehalt um mindestens 10% erhöhen zu wollen, aber Ver.di erklärte, dass das Angebot nicht ausreichend sei und dass die Bodenmitarbeiter trotz hoher Gewinne der Fluggesellschaft kaum den Mindestlohn verdienen würden.