Die größte deutsche Fluggesellschaft, Lufthansa, warnt vor möglichen finanziellen Auswirkungen aufgrund anhaltender Streiks von Tausenden ihrer Bodencrew- und Flughafenmitarbeiter. Diese Streiks haben bereits über 100 Millionen Dollar gekostet. Lufthansa Group, zu der die deutsche Lufthansa sowie mehrere kleinere Fluggesellschaften wie Austrian Airlines und Eurowings gehören, erwartet für das erste Quartal 2024 einen größeren operativen Verlust als im Vorjahr, teilweise wegen der Arbeitsniederlegungen.
Die Streiks der Bodencrew von Lufthansa haben dem Unternehmen bisher fast 100 Millionen Euro an direkten Kosten verursacht und zudem zu einem signifikanten Umsatzverlust geführt, da zahlreiche Kunden Flüge gemieden haben. Dies folgt auf ein erfolgreiches Jahr 2023, in dem die Lufthansa Group einen operativen Gewinn von rund 2,7 Milliarden Euro verzeichnete – der drittgrößte in der Geschichte des Unternehmens und ein Anstieg um 76% gegenüber 2022.
Der Warnung vor weiteren Verlusten folgten frische Streiks von Tausenden Bodenmitarbeitern der Fluggesellschaft, die Flugausfälle verursachten. Ihr Protest fiel gemeinsam mit einem Streik von Sicherheitspersonal zusammen, der den Flughafen Frankfurt zeitweise schloss. Weitere Arbeitsniederlegungen gab es an den Flughäfen Hamburg und Düsseldorf. Die Gewerkschaft Verdi, die 25.000 Bodenmitarbeiter von Lufthansa vertritt, forderte eine Gehaltserhöhung und kritisierte die finanzielle Situation der Mitarbeiter im Vergleich zum Unternehmenserfolg.
Die Streiks sind Teil einer Welle von Arbeitsniederlegungen in Deutschland und haben zu erheblichen Störungen im Reiseverkehr geführt. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer düsteren wirtschaftlichen Aussicht für Europas größte Volkswirtschaft, die 2023 erstmals seit Beginn der Pandemie geschrumpft ist. Die Internationale Währungsfonds prognostiziert, dass Deutschland in diesem Jahr das langsamste Wachstum unter den großen Volkswirtschaften verzeichnen wird.