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Männer müssen Autorinnen lesen – DW – 10/10/2018

Muss lesen

Der deutsche Präsident Frank-Walter Steinmeier eröffnete den ersten Ausstellungstag der riesigen Frankfurter Buchmesse am Mittwoch mit einer Rede, die sich auf die Bewahrung von Freiheit in turbulenten Zeiten konzentrierte. Die 70. Frankfurter Buchmesse, die weltweit größte, wird erwartet, dass sie in ihrer Fünf-Tage-Dauer vom 10. bis 14. Oktober Hunderttausende von Besuchern anziehen wird. Die Veranstalter haben 2018 die Menschenrechte betont – ein Thema, das auch von Steinmeier und anderen, die am feierlichen Eröffnungstag zu Wort kamen, aufgegriffen wurde.

Bei der feierlichen Eröffnung der Messe am Dienstag sagte der Vorsitzende des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Heinrich Riethmüller, dass die Branche “verzweifelt” neue Wege finden müsse, um verlorene Leser zurückzugewinnen. Die nigerianische Autorin Chimamanda Ngozi Adichie nutzte ihre Rede als Ehrengast der Eröffnungspressekonferenz, um mehr Geschlechtervielfalt in der Buchbranche zu fordern, sowohl als Autorinnen als auch als Charaktere in Büchern.

Die 2018 Frankfurter Buchmesse findet im Schatten des aufstrebenden weltweiten Trend des Rechtspopulismus und der Frage der Meinungsfreiheit statt, was auch den Buchhandel betrifft. Adichie sagte, dass ihr Aufruf nach vielfältigeren Stimmen nicht darum gehe, politisch korrekt zu sein, sondern darum, präzise zu sein. Die Themen Rechtsextremismus und Meinungsfreiheit haben bereits im Vorjahr eine Debatte ausgelöst, hauptsächlich aufgrund der Platzierung von drei rechtsextremen Verlagen in den umfangreichen Ausstellungsräumen der Messe.

Die EU-Außenministerin Federica Mogherini betonte bei der Eröffnungsfeier am Dienstag die Vielfalt Europas und seiner Bewohner. Niemand hat nur eine Identität, sagte sie, und fügte hinzu: “Vielfalt ist ein Teil von uns.” Georgiens Ministerpräsident Mamuka Bachtadse unterstrich die Stärke europäischer Einflüsse auf sein Land trotz seiner Nähe zu Asien. Georgien ist das diesjährige Ehrenland der Messe, und seine Kultur, Autoren und Literatur werden während der fünftägigen Veranstaltung präsentiert. Rund 7.300 Aussteller – von Verlagen über Autoren bis hin zu Literaturagenten – präsentieren ihre Ausstellungen auf der Messe. Mit über 4.000 Veranstaltungen bezeichnet sie sich als wichtige Veranstaltung für gesellschaftspolitische Ereignisse und konstruktiven Dialog.

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