Während der Brexit über London schwebt, hat die führende Business School in Frankfurt einen starken Anstieg der Bewerbungen für ihr Master of Finance Programm verzeichnet. Große Banken in der Finanzbranche antizipieren bereits eine Finanzkrise, da britische Politiker immer noch über den besten Weg für den Austritt aus der Europäischen Union entscheiden. Seit dem Brexit-Referendum am 23. Juni 2016 haben immer mehr große Player in der Finanzbranche das metaphorische Schiff verlassen und große Teile ihres Geschäfts auf das europäische Festland verlagert, darunter prominent die Stadt Frankfurt. Ende letzten Jahres wurde prognostiziert, dass London bis zu 900 Millionen Dollar an Bankvermögen nach Frankfurt verlieren würde, wobei 37 Finanzunternehmen, darunter Morgan Stanley und Goldman Sachs, eine Verlagerung nach Deutschland planen.
Der Master of Finance-Studiengang der Frankfurt School wurde letztes Jahr in den Financial Times Rankings zum besten in Deutschland und auf Platz 18 weltweit für das durchschnittliche Gehalt drei Jahre nach dem Abschluss mit 89.659 Dollar bewertet. Die wachsende Bedeutung von Frankfurt als europäisches Zentrum für Finanzarbeitsplätze wird auch durch das starke Wachstum der Stadt in den letzten zehn Jahren belegt. Der akademische Leiter des Master of Finance-Programms an der Schule, Grigory Vilkov, sieht viele Vorteile, die sich aus dem Brexit ergeben, darunter die Verlagerung hochrangiger Personen der Finanzbranche von London nach Frankfurt und die verstärkte Einstellung auf Top-Ebene durch Unternehmen in Frankfurt.
Julia Knobbe, die Programmleiterin, erklärt, dass Frankfurt einzigartige Möglichkeiten für Master of Finance-Studenten bietet, da sowohl die Europäische Zentralbank als auch die Bundesbank in der Stadt ansässig sind. Neben diesen Jobattraktionen bietet die Frankfurt School den Studierenden einzigartige Möglichkeiten, praktische Erfahrungen in der Finanzbranche zu sammeln, indem sie ein dreitägiges Studienmodell für ihre Programme anbieten, das es den Studierenden ermöglicht, nur an drei Tagen der Woche Vorlesungen zu besuchen und an den restlichen drei Tagen Teilzeit zu arbeiten.
Nikolas Domingues Duisberg zog es aufgrund dieses einzigartigen Studienmodells zur Master of Finance an die Frankfurt School. Er ist Halbbrasilianer, Halbdeutscher und verbrachte seine Jugend in São Paulo, Brasilien, bevor er in Mannheim seinen Bachelor-Abschluss in Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Bankwesen absolvierte. Nikolas erachtete Frankfurt als eine großartige Türöffnermöglichkeit und entschloss sich, in Deutschland zu studieren. Er betrachtet Frankfurt als entscheidendes Geschäftszentrum und glaubt, dass die Stadt als Finanzplatz nur an Bedeutung gewinnen wird, obwohl London auch nach dem Brexit ein beliebter Ort für Finanzstudenten bleiben wird.