Frankfurt (Oder) liegt nicht in Deutschland Finanzhauptstadt Frankfurt am Main, sondern an der deutschen-polnischen Grenze im Osten Deutschlands. Die Stadt wird oftmals mit hoher Arbeitslosigkeit und städtischem Verfall in Verbindung gebracht. Schüler der Karl-Liebknecht-Gymnasium Schule in Frankfurt sind es leid, mit solchen Vorurteilen konfrontiert zu werden. Junge Menschen aus Frankfurt (Oder) denken bei der deutschen Einheit oder dem Westen des Landes nicht an Politik oder Geschichte, sondern an ihre eigenen Karriere- und Arbeitsmöglichkeiten. Die Arbeitslosenquote in Ostdeutschland liegt derzeit bei 11,5 Prozent, fast doppelt so hoch wie im Westen.
Florian, Kaethe und Joern sind Schüler der 10. Klasse und stehen am Ufer der Oder. Auf der anderen Seite des Flusses liegt Slubice in Polen. Fast 30.000 Menschen haben Frankfurt in den letzten Jahren verlassen. Die jungen Menschen erwägen, in den Westen Deutschlands umzuziehen, da die beruflichen Möglichkeiten in der Automobilindustrie in Frankfurt begrenzt sind. Trotz einiger Ähnlichkeiten zwischen jungen Menschen in Ost- und Westdeutschland gibt es auch grundlegende Unterschiede. Jugendliche in Ostdeutschland sind skeptischer gegenüber dem politischen System.
Trotz der kritischen Haltung gegenüber dem politischen System sind die Schüler der Karl-Liebknecht-Oberschule in Frankfurt froh, dass Deutschland wiedervereinigt ist. Die Begriffe “Ost” und “West”, “Ossis” und “Wessis” werden häufig verwendet, aber mit der Zeit ändern sich die Einstellungen. Die letzten zwanzig Jahre der Einheit haben Oststädte fest auf die Landkarte gesetzt. Es gibt noch immer Unterschiede zwischen Ost und West, aber die jüngere Generation wächst in Deutschland auf, das vereint ist und das sie nur als ein Land kennen.