Mehrere geplante Tourtermine von Roger Waters in Deutschland im Mai wurden in den letzten Wochen in Frage gestellt, aber die Münchner Behörden erklärten am Mittwoch, dass sie keinen Grund sahen, sein geplantes Konzert am 21. Mai in der Olympiahalle der Stadt abzusagen. Dies steht im Kontrast zu den Bemühungen der Stadt Frankfurt, ein Event am 28. Mai abzusagen, gegen das Waters rechtlich vorgeht. Polen hat auch Shows des ehemaligen Pink Floyd Mitglieds letzten Jahres abgesagt. Die Zukunft der deutschen Konzerte von Waters ist unsicher aufgrund seiner politischen Ansichten zu Israel als langjähriges Mitglied der Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsgruppe (BDS) sowie zu dem Krieg in der Ukraine, über den er in diesem Jahr auf Einladung Russlands bei den Vereinten Nationen gesprochen hat. Insgesamt ist Roger Waters’ politische Sichtweise umstritten und hat durch den Krieg in der Ukraine wieder verstärkt öffentliche Aufmerksamkeit erlangt.
Die Münchner Stadtregierung plant Ausstellungen am Tag des Konzerts als Zeichen der Solidarität, und ruft gleichzeitig zum öffentlichen Boykott auf. Die Präsidentin der jüdischen Gemeinde in München, Charlotte Knobloch, bezeichnete die Entscheidung als Schlag ins Gesicht für die jüdische Gemeinschaft und alle, die sich für ein respektvolles und tolerantes Zusammenleben einsetzen. Der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle empfiehlt gewöhnlichen Menschen einen eigenen Boykott. Roger Waters beharrt auf juristischen Schritten zur Sicherung der Konzerte in München und Frankfurt.
Waters ist für seine politischen Ansichten bekannt und kritisiert insbesondere den Westen. Diese wurden seit der Invasion Russlands in die Ukraine verstärkt in den Fokus gerückt. Seine jüngste politische Nachricht auf Twitter ist eine Video-Botschaft an US-Präsident Joe Biden, in der er der US-Regierung vorwirft, versucht zu haben, einen zu Unrecht inhaftierten venezolanischen Diplomaten zu “ermorden”. In Bezug auf vermeintlichen Antisemitismus betont Waters, dass seine Kritik dem Staat Israel gilt, während Israel diese ablehnt. Die deutschen Städte, in denen Waters auftreten soll, haben mit Protesten und Appellen zu kämpfen, die Shows abzusagen, darunter auch von der deutschen Staatsministerin für Kultur Claudia Roth.