Pakistan hat am Sonntag eine Beschwerde bei der deutschen Regierung eingereicht, nachdem eine Gruppe von Demonstranten in das pakistanische Konsulat in Frankfurt eingedrungen war und die dortige Nationalflagge heruntergenommen hatte. Am Samstag nahmen etwa 400 Menschen mit afghanischen Flaggen an einer Demonstration vor dem Konsulat teil, so die Polizei. Der pakistanische Außenminister Ishaq Dar sagte in einem Beitrag in den sozialen Medien, dass eine Gruppe von Extremisten die Räumlichkeiten des pakistanischen Konsulats in Frankfurt betreten habe und das Leben des Konsulatspersonals gefährdet habe. Pakistan hat eine strenge Protestnote bei der deutschen Regierung eingereicht und die deutsche Regierung aufgefordert, gemäß den Bestimmungen der Wiener Konventionen die Sicherheit der diplomatischen Missionen und des Personals Pakistans in Deutschland zu gewährleisten.
Eine separate Erklärung des pakistanischen Außenministeriums machte ähnliche Bemerkungen und verurteilte das Versagen der deutschen Behörden, die Mission zu schützen. Dar rief Deutschland auf, seine Verpflichtungen gemäß dem Wiener Übereinkommen zu erfüllen und die Sicherheit der diplomatischen Missionen und des Personals Pakistans in Deutschland zu gewährleisten. Der Vorfall in Frankfurt wurde von den deutschen Behörden untersucht, und Dar forderte die deutschen Behörden auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um die Beteiligten des Vorfalls zu verhaften und strafrechtlich zu verfolgen.
Die Demonstranten in Frankfurt protestierten gegen das pakistanische Militär und die Geheimdienste, denen sie vorwarfen, Kritiker und politische Gegner zu töten. Während der Demonstration drang eine kleine Gruppe von Männern gewaltsam in das Gelände des Konsulats ein, und einige warfen Steine auf das Gebäude. Ein Video in sozialen Medien zeigte Männer, die einen Pfosten hinaufkletterten, um die pakistanische Flagge zu entfernen. Die Polizei, die die Demonstranten begleitet hatte, entfernte mehrere Personen von den Räumlichkeiten und löste die Demonstration auf. Die Staatsschutzabteilung der Frankfurter Polizei untersucht den Vorfall.