Die Bundesanwaltschaft kündigte Polizeirazzien in mehreren Immobilien in den Bundesländern Baden-Württemberg, Sachsen und Schleswig-Holstein am Dienstag an. Einer der größeren Polizeieinsätze fand in Althengstett in Baden-Württemberg statt, wo die beiden Verdächtigen, die im Rahmen der Operation untersucht werden, wohnen. Althengstett liegt westlich von Stuttgart und nicht weit von der französischen Grenze entfernt.
Die Verdächtigen werden beschuldigt, die rechtsextreme “Reichsbürger” -Bewegung zu unterstützen, die die Gründung des modernen Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg nicht anerkennt. In einem Gerichtsverfahren wird auch der mutmaßliche Anführer und deutsche Adlige Heinrich XIII. Prinz Reuss beschuldigt, einen Putsch geplant zu haben. Die Razzien fallen mit einem weiteren Verhandlungstag in Frankfurt in diesem Fall zusammen.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Verdächtigen Immobilien der Gruppe für Rekrutierungs- und Spendenevents zur Verfügung gestellt haben. Die Hauptzeugen im Frankfurter Prozess waren Ermittler, die Beweismittel und Umstände der Razzien beschrieben. Ein Ermittler berichtete über Heinrichs persönliche Verbindungen und Aktivitäten, während ein anderer die Durchsuchung von Reuss’ Wohnung im Jahr 2022 leitete.
Die Verteidigung gab bekannt, dass Reuss beabsichtigt, im Rahmen des Prozesses auszusagen. Die Anklage gegen ihn und andere Mitglieder der Gruppe lautet auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Planung eines bewaffneten Aufstands. Die Verteidigung betonte, dass Reuss Gewalt niemals als Ziel in seinem Leben betrachtet habe. Das Gericht wird am Mittwoch erneut tagen.