Die Polizei und Beamte des Frankfurter Ordnungsamtes haben eine marokkanische Schule für Koran-Studien in der Nähe des Hauptbahnhofs der Stadt durchsucht, auf der nach extremistischer Propaganda gesucht wurde, die dazu dient, Kinder zum Hass anzustacheln. Laut der Staatsanwaltschaft wurden Materialien wie Videos, DVDs und Veröffentlichungen gesucht, die gewalttätige und erniedrigende Bilder zeigten. Die Durchsuchung erfolgte im Rahmen einer Untersuchung, die nach einer Beschwerde einer Schülerin eingeleitet wurde, die angab, dass den Kindern Material gezeigt wird, das gegen die Menschenrechte verstößt.
Der leitende Staatsanwalt Hubert Harth bestätigte die Durchsuchung der Schule, die Teil der Taqwa-Moschee und ihres angrenzenden Kulturvereins ist, wollte jedoch keine weiteren Details bekannt geben. Es wird einige Wochen dauern, bis die Behörden das beschlagnahmte Material durchgesehen haben und zu einem abschließenden Urteil gelangen. Es wird vermutet, dass die Schule Gewalt und extremistische Ideen fördern könnte, obwohl ein Vertreter der Moschee die Vorwürfe energisch zurückweist und betont, dass das alleinige Ziel darin besteht, den Kindern Arabisch beizubringen, damit sie den Koran lesen können.
Behörden sind besorgt über die steigende Beliebtheit von sogenannten Koranschulen in Deutschland, da diese nicht der Aufsicht des staatlichen Schulamtes unterliegen und der Unterrichtsinhalt nicht kontrolliert wird. Angesichts der wachsenden Präsenz islamistischer Aktivitäten in Europa nach dem 11. September befürchten viele, dass solche Schulen Nährboden für fundamentalistischen Islam und extremistische Ideen sein könnten. Erst kürzlich wurde eine muslimische Schule in Bonn, die von der Regierung Saudi-Arabiens finanziert wurde, zur staatlichen Überwachung gezwungen, nachdem ähnliche Bedenken geäußert worden waren und die Behörden mit der vollständigen Schließung der Schule gedroht hatten.