Die Polizei durchsuchte die Wohnungen von Mitgliedern der Klimaprotestgruppe Last Generation in Berlin nach störenden Aktionen an mehreren Flughäfen in Deutschland, sagte ein Polizeisprecher gegenüber der dpa am Donnerstag. Last Generation gab an, dass auch Durchsuchungen in Freiburg, Halle, Leipzig und Mannheim durchgeführt wurden. Insgesamt wurden die Wohnungen von “friedlichen Demonstranten” durchsucht und DNA-Proben an acht Standorten in Deutschland entnommen, erklärte die Klimagruppe.
Die Maßnahmen werden “auf Anordnung und auf Antrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt” durchgeführt, sagte der Berliner Polizeisprecher. Er gab keine weiteren Details bekannt und verwies auf die Staatsanwaltschaft in Hessen, wo Frankfurt liegt. Laut der Klimagruppe waren bei der Razzia die acht Mitglieder von Last Generation betroffen, die an einem störenden Protest am Flughafen Frankfurt am 25. Juli beteiligt waren.
Die Demonstranten legten den Betrieb am Flughafen für mehrere Stunden lahm, wobei sich einige Mitglieder an den Start- und Landebahnen festklebten. Laut früheren Aussagen der Polizei in Frankfurt nahmen vier Männer, zwei Frauen und zwei Personen, die sich nicht binär identifizieren, im Alter von 20 bis 44 Jahren an dem Protest teil. Eine deutsche Flughafen-Gruppe bot Gespräche mit Last Generation an und sagte, dass ihre Proteste nicht zur Lösung beitragen. In einem offenen Brief gab der Flughafenverband (ADV) zu, dass der Klimawandel eine der größten Herausforderungen der modernen Zeit darstellt.
Der Verband möchte mit den Klimaaktivisten über die aktuellsten klimapolitischen Maßnahmen informieren und über die Auswirkungen von Start- und Landebahnsperren auf die Flughafensicherheit diskutieren. Das Angebot erfolgt, nachdem Last Generation-Aktivisten es geschafft haben, nicht nur am Frankfurter, sondern auch am Flughafen Köln/Bonn und Leipzig/Halle die Sicherheit zu durchbrechen und den Flugverkehr durch Festkleben auf den Start- und Landebahnen zu stoppen.