18.4 C
Frankfurt am Main
Friday, September 20, 2024

Regierung der Linken in einer Grenzstadt und AfD-Wähler

Muss lesen

Brandenburg hat bei den Europaparlamentswahlen blau gewählt, die Farbe der Alternative für Deutschland (AfD) Partei. Die Nationalisten konnten sich in den Wahlen in dem Bundesland durchsetzen und gewannen fast 21% der Stimmen, gefolgt von der Linken Partei mit etwa 18%. Brandenburg, das die deutsche Hauptstadt Berlin in seiner Mitte hat, liegt an der polnischen Grenze. Auch im Bundesland Sachsen im Süden war die AfD die stärkste Partei. Diese Ergebnisse sollten niemanden überraschen, da Umfragen dies lange vorhergesagt hatten. Die AfD, die 2013 gegründet wurde, war schon immer besonders stark in den Regionen des ehemaligen Ostdeutschlands.

In Frankfurt (Oder) gab es Hoffnung auf einen Gegenwind gegen den Trend. Frankfurt hat eine lebendige Verbindung zur polnischen Stadt Slubice auf der anderen Seite des Flusses. Die Stadt beherbergt sieben deutsch-polnische Kindergärten und Menschen aus über 100 verschiedenen Ländern. Der Bürgermeister René Wilke hielt bei seiner Amtseinführung eine leidenschaftliche Rede zugunsten größerer nationaler und internationaler Solidarität. Ein Jahr später ist Wilke desillusioniert angesichts des Sieges der AfD bei den Europawahlen, selbst in der Stadt seiner Geburt. Dennoch ist Wilke zuversichtlich, dass die Mehrheit der Bürger eine andere Sicht auf die Zukunft der Europäischen Union hat.

Der Bürgermeister Wilke rätselt darüber, warum die AfD so erfolgreich ist. Er hat den Eindruck, dass viele Menschen ihre Überzeugungen für sich behalten und sich mit Gleichgesinnten umgeben. Trotzdem bleibt Wilke zuversichtlich, dass Frankfurt eine offene und internationale Stadt ist. Die Stadt ist vielfältig und multikulturell, mit Bewohnern aus verschiedenen Ländern und kulturellen Hintergründen. Die AfD hat versucht, die Wahrnehmung der Stadt als Nachteil zu nutzen, insbesondere in Bezug auf die circa 1.400 dort lebenden vertriebenen Personen.

Wilke und der regionale AfD-Chef Möller haben unterschiedliche Ansichten über die Integration und den Umgang mit Flüchtlingen. Möller sieht in der Flüchtlingspolitik einen Grund für den Erfolg der AfD bei den Wahlen. Frankfurt hat eine hohe Anzahl an Einwohnern ohne deutschen Pass, was ungewöhnlich für den Osten Deutschlands ist. Wilke ist entschlossen, Personen, die Integration behindern, abzuschieben, obwohl dies innerhalb seiner eigenen Partei auf Widerstand stößt.

Die Diskussion über die Zukunft Brandenburgs fand nach den Europawahlen in Anwesenheit des Ministerpräsidenten Woidke statt. Die Bürger äußerten ihre Bedenken über Windturbinen, Zugverbindungen und kulturelle Einrichtungen, aber das Thema Flüchtlinge wurde vermieden. Woidke zeigte sich besorgt über das Ergebnis der Wahlen, bleibt jedoch überzeugt davon, dass die Zukunft des Landes in Gemeinschaftssinn, Zusammenarbeit und Toleranz liegt.

LEAVE A REPLY

Please enter your comment!
Please enter your name here

Der neueste Artikel