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Friday, November 22, 2024

Reiseriese erwägt Rückzug von der Londoner Börse

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Tui, eines der größten Reiseunternehmen der Welt, erwägt, die Börse in London zugunsten einer Notierung in Frankfurt zu verlassen. Einige Aktionäre haben die Frage aufgeworfen, ob die UK-Notierung “optimal und vorteilhaft” sei. Dieser Schritt würde einen weiteren Rückschlag für Londons Attraktivität als Standort für große Unternehmen darstellen, da in den letzten Jahren mehrere Unternehmen beschlossen haben, sich im Ausland listen zu lassen. Die Möglichkeit einer De-Notierung in London wird im kommenden Jahr den Aktionären zur Abstimmung vorgelegt.

Tui hat seit 2014 seine Hauptnotierung an der Londoner Börse, besitzt jedoch bereits eine Sekundärnotierung in Frankfurt. Die Geschäftsführer erwägen, bei der Hauptversammlung des Unternehmens im Februar eine “Aufrüstung” zur Notierung an der Frankfurter Börse zu prüfen, betonten jedoch, dass die De-Notierung aus London die Zustimmung von mindestens 75% der Aktionäre erfordern würde. Der Vorstandsvorsitzende Sebastian Ebel betonte, dass die Ankündigung “keinen politischen Hintergrund” habe und dass der britische Reisemarkt weiterhin der “wichtigste” sei.

Tui Group hat eine Marktkapitalisierung von 3,2 Mrd. GBP und besitzt laut Website 400 Hotels, 16 Kreuzfahrtschiffe, fünf Fluggesellschaften mit 130 Flugzeugen und 1.200 Reisebüros. Das Unternehmen prüft, ob eine Vereinfachung seiner Notierungsstruktur nach den Veränderungen und Fusionen innerhalb der Gruppe von Vorteil wäre. Die Migration der Liquidität von der UK zu den deutschen Börsen in den letzten vier Jahren wurde als wesentlicher Faktor für eine mögliche Aufwertung der Aktien von Tui angegeben. Die Reisegigant sagte auch, dass dies dem Unternehmen helfen könnte, sich mit den EU-Vorschriften zur Fluggesellschaftseigentum auseinanderzusetzen und Kosten zu senken.

Der Finanzchef von Tui, Mathias Kiep, erklärte, dass der Hauptgrund für die Erwägung einer De-Notierung darin besteht, dass 75% der Unternehmensanteile in Deutschland gehandelt werden. Investitionsdirektor Russ Mould von AJ Bell merkte an, dass die Entscheidung von Tui, sich aufgrund des vermehrten Handels in Frankfurt zu de-notieren, nachvollziehbar sei. Dennoch wird bei einer möglichen De-Notierung kein Jubel in der Londoner Börse herrschen, besonders da Tui Mitglied des FTSE 250 (Index der notierten Unternehmen) ist und erst vor Kurzem Teil des FTSE 100 war.

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