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Friday, November 22, 2024

Slowenien in Frankfurt: Laibachs scharfkantiges ‘Alamut’

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Das slowenische Ensemble Laibach wird in Frankfurt eine Aufführung von Vladimir Bartols zeitlosem Fabel “Alamut” mit rund 100 Darstellern inszenieren. Diese Aufführung basiert auf Bartols Roman von 1938 und wurde vom slowenischen Avantgarde-Ensemble Laibach geschaffen. Die Aufführung beinhaltet das RTV Slovenija Symphony Orchestra sowie den Dirigenten Navid Gohari und das Human-Voice Ensemble aus Teheran, sowie den Gallina Women’s Choir. Das Werk ist eine musikalische Interpretation der Geschichte des charismatischen Propheten Hassan-i Sabbāh, der die Festung Alamut einnimmt und dort seine “lebenden Dolche” ausbildet.

“Alamut” beruht auf der 11. Jahrhundert Geschichte von Hasan-i Sabbāh, Anführer der Nizari Ismaeliten, der die Festung von Alamut als Zufluchtsort für seine Eliteassassinen nutzt. Bartols Werk ist eine allegorische Antwort auf den Faschismus im Italien Mussolinis und hinterfragt die Ausnutzung religiöser Überzeugungen für politische Zwecke. Die Aufführung von “Alamut” befasst sich mit den Themen von Fanatismus, Terrorismus und Manipulation, die heute immens relevant sind. Die Produktion kombiniert zynische Elemente mit persischer Poesie und basiert auf iranischer Orchestrierungstradition.

Laibachs Ivan Novak betont, dass sie bewusst schwierige und kontroverse Themen wie in “Alamut” aufgreifen, um mit der Welt zu kommunizieren und auch in schwer zugänglichen Regionen präsent zu sein. Die Inszenierung erfordert eine komplexe logistische Planung, um mehr als 100 Mitarbeiter, Techniker und Chöre zu koordinieren. Die Aufführung zielt darauf ab, durch Kunst und Musik tiefergehende politische und gesellschaftliche Fragen zu erörtern und regt zur Auseinandersetzung mit aktuellen Themen wie Extremismus und Manipulation an.

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