Ein schockierendes Ereignis in Frankfurt am Montag hat Deutschland in Aufruhr versetzt: An einem der größten Bahnhöfe des Landes wurden ein 8-jähriger Junge und seine Mutter vor einen herannahenden Schnellzug gestoßen. Das Kind wurde getötet, die Mutter überlebte. Der Verdächtige versuchte zunächst zu fliehen, wurde jedoch von Augenzeugen festgehalten und festgenommen. Einige Stunden später gab eine Polizeisprecherin bekannt, dass der Verdächtige 40 Jahre alt sei und mutmaßlich keine Verbindung zu den Opfern hatte. Es wurde auch bekannt, dass er aus Eritrea stammt. Unabhängige Journalisten haben eine moralische Verpflichtung, die Fakten zu berichten. Deutschland hat strenge ethische Richtlinien für die Medien und verpflichtet sich dem allgemein akzeptierten Pressekodex.
Seit Sommer 2015, als Kanzlerin Angela Merkel beschloss, die Grenzen für Asylsuchende nicht zu schließen – hauptsächlich Menschen, die vor dem Bürgerkrieg in Syrien fliehen -, hat sich Deutschland verändert. Einige deutsche Bürger fühlen tiefgreifende Ängste, Unsicherheit und Angst. Sie betrachten jedes Verbrechen, jeden Angriff, der von einem Flüchtling begangen wird, als Bestätigung dafür, dass ihr Land von diesen “Ausländern” bedroht wird. Deutschland ringt intern mit dem Umgang mit Unsicherheit und dem Erhalt seiner Identität als wohlhabendes Land. Die Wahrheit muss durch unparteiische Berichterstattung ans Licht gebracht werden.
Es stellt sich die Frage, wann die deutsche Medien über die Nationalität eines Täters berichten sollten und wann es “im öffentlichen Interesse” liegt. Die tragische Geschichte des Jungen wird die Debatte in Deutschland intensivieren. Einige Medien werden die Geschichte nutzen, um rassistische Stimmungen zu schüren, und dies ist verwerflich und hat nichts mit dem “öffentlichen Interesse” zu tun, das mit unserem Pressekodex beabsichtigt ist. Die Nationalität des Täters ist jedoch ein Teil der vollen Wahrheit der Geschichte. Es lenkt jedoch von der ultimativen Traurigkeit ab – dem Schicksal eines jungen Jungen und dem Mitgefühl für seine trauernde Familie, denen unser Herz gehört.