In der Ausstellung Wer hat Macht? Striking Bodies hat der Frankfurter Kunstverein zwei aufstrebende Künstlerinnen aus Frankfurt eingeladen, Gintarė Sokelytė und Sonja Yakovleva, um ihre bisher größten Einzelausstellungen in einer Institution zu präsentieren. Mit kraftvollen neuen Werken haben sie eigenständige Bildräume geschaffen, in denen die Frage nach Macht auf subversive Weise gestellt wird – welcher Macht sind Körper ausgesetzt und welche Macht wird von Körpern im öffentlichen Raum ausgeübt?
Sonja Yakovleva kreiert seit Jahren monumentale Papierausschnitte mit üppigen Bildkompositionen. Sie wurde durch ihre ironischen Pop-Feminist Motive bekannt, die sich zu einem Manifest der selbstermächtigten weiblichen Körperlichkeit entwickelten. In dieser aktuellen Ausstellung betrachtet sie Klassenfragen und Machtverhältnisse in einer leistungsorientierten Gesellschaft. Yakovleva karikiert den Körperkult, die Besessenheit von Schönheit und den Wettbewerb der heutigen Fitnesskultur als Symptome internalisierter Normen. In ihren visuellen Welten inszeniert sie und offenbart die Arbeit am eigenen Körper als Mittel zur Diktierung einer Leistungszwang. Als Gegenpol dazu untersucht Yakovleva die Arbeit als Notwendigkeit sowohl für Menschen als auch für das Funktionieren von Städten und der Gesellschaft als Ganzes.
Wer hat Macht? Striking Bodies ist eine Einladung, sich auf sinnliche Weise mit zeitgenössischen Phänomenen durch die Werke von Sonja Yakovleva und Gintarė Sokelytė auseinanderzusetzen. Die Ausstellung fügt sich in den programmatischen Fokus des Frankfurter Kunstvereins ein, der sich dazu verpflichtet hat, aufstrebende Künstler aus Frankfurt und der Rhein-Main-Region zu fördern und innovative Perspektiven auf soziale Fragen zu präsentieren.