In einer von der AP veröffentlichten Analyse heißt es, dass die deutschen Unternehmen trotz eines leichten Anstiegs in der neuesten Umfrage weiterhin in Pessimismus verharren. Dies liegt daran, dass Europas größte Volkswirtschaft mit Engpässen bei Fachkräften, langsamerem globalen Handel, hohen Zinsen und politischen Streitereien zu kämpfen hat. Die Umfrage des Ifo-Instituts ergab, dass der Geschäftsklimaindex im Februar nur leicht auf 85,5 Punkte von 85,2 Punkten im Januar gestiegen ist, aufgrund von “etwas weniger pessimistischen Erwartungen”.
Die deutsche Wirtschaft stabilisiert sich derzeit auf niedrigem Niveau, so das Ifo-Institut. Dies folgt auf eine drastische Reduzierung der Wachstumserwartungen der Regierung für dieses Jahr auf nur 0,2 %, verglichen mit 1,3 % in der vorherigen Prognose. BASF, ein großes Chemieunternehmen, gab bekannt, dass es aufgrund eines “nachfragearmen Umfelds” Stellen streichen werde. In Deutschland werde das Unternehmen versuchen, bis Ende 2026 die Kosten um 1,1 Milliarden Euro pro Jahr zu senken.
Gleichzeitig kämpft Deutschland mit einer Kombination aus temporären und langfristigen Herausforderungen. Die durch den Russland-Ukraine-Konflikt verursachte Inflation hat Verbraucher um Kaufkraft gebracht. Während die Inflation seitdem abgenommen hat und die Löhne steigen, hält der rückläufige globale Handel eine Wirtschaft, die stark vom Export abhängig ist, zurück. Hohe Zinsen von der Europäischen Zentralbank haben kreditabhängige Geschäftsbereiche wie den Bau neuer Wohnungen und Büros gebremst.
Die deutsche Wirtschaft schrumpfte im letzten Quartal 2023 um 0,3 %, und Ökonomen prognostizieren einen erneuten Rückgang im aktuellen Quartal. Die Veröffentlichung des Ifo-Instituts vom Freitag “gibt sehr wenig Hoffnung auf eine baldige Erholung”, so Carsten Brzeski, Global Head of Macro bei der ING Bank.