Die Alternative für Deutschland (AfD) konnte bei den Bundeswahlen 2017 in Frankfurt lediglich 8,6% der Stimmen gewinnen, was deutlich unter dem landesweiten Ergebnis von 12,6% lag. Dennoch erhielt die AfD in einigen benachteiligten Vierteln signifikante Unterstützung. Goerres et al. (2018) argumentieren, dass die aktuellen Hochburgen der AfD mit denen früherer rechtsextremer Parteien korrelieren.
In einigen Vierteln Frankfurts sind immer noch große Wohnsiedlungen vorhanden. Dort sind etwa 10-20% aller Wohnungen Sozialwohnungen, im Vergleich zu einem Anteil von 0-5% in den Innenstadtvierteln (siehe Abbildung 1). Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Frankfurt wurde durch den starken Rückgang der Gesamtzahl der Sozialwohnungen verschärft -von rund 70.000 im Jahr 1990 auf 32.000 im Jahr 2016.
Die Beispiele aus Riederwald und Nied zeigen, dass der allgemeine Prozess der Gentrifizierung, der im Zentrum Frankfurts beobachtet werden kann, verschiedene Auswirkungen auf Viertel hat. In Riederwald nimmt der Druck der Verdrängung zu, vor allem durch den Bau des neuen Hauptsitzes der Europäischen Zentralbank, der die städtebauliche Neugestaltung im gesamten Osten Frankfurts angeregt hat. In Nied ist die Entwicklung noch immer geprägt von Zuzügen weniger privilegierter Personen, die aus anderen Teilen der Stadt verdrängt werden.