In Berlin, unmittelbar nach den Angriffen der Hamas auf Israel am 7. Oktober wurde eine palästinensische Flagge auf einem Denkmal in der Nähe der Sonnenallee, bekannt als Berliner Araberstraße im Bezirk Neukölln, gemalt. Die Behörden übermalten die Flagge noch in derselben Nacht. Im Gegensatz dazu wurde das Brandenburger Tor am nächsten Tag in den blau-weißen Farben der israelischen Flagge beleuchtet. Diese unterschiedlichen visuellen Beispiele repräsentieren die bestehenden Konflikte in Deutschland während der jüngsten Eskalation der Gewalt im Nahen Osten.
Kanzler Olaf Scholz hat deutsche Unterstützung für Israel zugesagt und versprochen, alle Aktivitäten der Hamas im Land zu verbieten und mutmaßliche Hamas-Sympathisanten ins Visier zu nehmen. Es gab auch Berichte über Polizeigewalt gegen Protestierende in deutschen Städten wie Frankfurt, München und Berlin. Pro-palästinensische Demonstrationen wurden in vielen Teilen des Landes verboten, ebenso wie palästinensische Flaggen, pro-palästinensische Sprache und das palästinensische Keffiyeh-Halstuch. Berlin beherbergt eine der größten palästinensischen Diaspora-Gemeinschaften in Europa, etwa 300.000 Menschen.
Es gibt Druck auf die deutschen Behörden, das aktuelle Vorgehen zu beenden. Hundert jüdische Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler, die in Deutschland ansässig sind, unterzeichneten einen offenen Brief, der für Frieden und Meinungsfreiheit plädiert. Trotz der Protestverbote gingen Tausende von Menschen am vergangenen Wochenende in ganz Deutschland – von Berlin bis Frankfurt und Köln – solidarisch mit Palästina auf die Straße, und weitere Proteste sind geplant. Die Demonstranten sagen, dass die Beschränkungen aufgehoben werden müssen. Palestinenser haben sich seit 75 Jahren nicht aufgegeben, und eine neue Generation wird Israel ihre Verbrechen nicht vergessen noch vergeben, noch Deutschland für ihre Komplizenschaft.