Das Projekt “InterCare” zielt darauf ab, aus einer erziehungswissenschaftlichen Perspektive zu erforschen, wie junge Menschen eine höhere Bildung mit der Pflege von Angehörigen vereinbaren. Das Projekt wird offiziell im Oktober 2024 beginnen und erhält über einen Zeitraum von vier Jahren eine Förderung von 1,2 Millionen Euro von der Volkswagen Stiftung. Die Soziologin und Gerontologin Dr. Anna Wanka, die InterCare koordiniert, erklärt das Design des Projekts.
Der Fokus der Forschung liegt auf Auszubildenden und Studierenden, die entweder ihre Eltern oder Großeltern pflegen. Die Pflegesituationen variieren stark, von der Betreuung von Großeltern mit Demenz bis zur Pflege von Eltern mit Krebs. Die Forscher planen eine quantitative, repräsentative Studie in Deutschland, Großbritannien und Polen durchzuführen, um herauszufinden, wie viele Menschen in der Bildung pflegerische Verpflichtungen haben und wie sich dies auf ihr Leben auswirkt.
Die Studie wird verschiedene Methoden wie qualitative Interviews mit Pflegenden und den Gepflegten, Delphi-Methoden-Gespräche mit Interessenvertretern und Innovationslabors umfassen. Durch die partizipative Gestaltung wird sowohl mit Pflegenden als auch mit den Gepflegten zusammengearbeitet, um Maßnahmen zur Unterstützung und Sensibilisierung zu entwickeln. Es wird auch Ausstellungen und Podcasts zum Thema geben, um die Sichtbarkeit zu verbessern.
Zudem wird die Forschung zeigen, dass Pflegesituationen innerhalb der Familien nicht nur eine Pflicht darstellen, sondern auch die Familienbande stärken können. Es ist wichtig, das Thema nicht nur aus einer defizitorientierten Perspektive zu betrachten, da es eine intergenerationale Interaktion zwischen den Pflegenden und den Gepflegten darstellt und die zwischenmenschlichen Fähigkeiten verbessern kann. Beispiele zeigen, dass einige Menschen ihre Karrieren ändern und berufliche Wege einschlagen, die sie mit ihrer Pflegeerfahrung verknüpfen.