Die Auswirkungen der Finanzkrise von 2008 sind weiterhin weltweit zu spüren. In New York warnen Regulierungsbehörden vor weiteren Geldstrafen für die Manipulation von Devisenmärkten, nachdem im Mai eine Einigung über 5,6 Milliarden US-Dollar erzielt wurde. Finanztraining musste sich in dieser Welt anpassen, indem ein stärkerer Schwerpunkt auf Risikomanagement gelegt und das Lehrplanangebot im Einklang mit den Regeländerungen aktualisiert wurde. Ethikkurse haben an Bedeutung gewonnen.
Verschiedene Finanzbildungseinrichtungen berichten über starke Bewerberzahlen, da sich die Jobmöglichkeiten selbst in den am stärksten betroffenen Gebieten, wie London, erhöhen. Rekordzahlen von Bewerbungen gingen dieses Jahr beim Master of Finance-Programm an der Frankfurt School of Finance and Management ein. Bewerbungen an der Frankfurt Schule sind in den letzten zwei Jahren um 25 Prozent gestiegen, getrieben durch einen Anstieg von Bewerbern aus dem Ausland. Dieses Jahr kommen 143 Studenten aus 27 Ländern, wobei ausländische Studenten die Hälfte des Gesamtanteils ausmachen.
Banking-Lehrpläne sind ebenso seit der Finanzkrise gründlicher geworden, wobei ein starker Fokus auf Ethik, Nachhaltigkeit und Verantwortung gelegt wird. Während Bewerbungen im quantitativen Finanzbereich in EM Lyon leicht gestiegen sind, haben sich die Möglichkeiten für Absolventen, Stellen im Handel zu finden, verringert. Viele Studenten wollen nun in der Compliance arbeiten, was die steigende Nachfrage nach diesen Positionen reflektiert.
Die Cambridge Judge Business School in London verzeichnete in diesem Jahr einen Anstieg von 38 Prozent bei den Bewerbungen für den Master of Finance-Studiengang. Die internationale Finanzbranche ist globalisiert, was die Nachfrage nach Finanzspezialisten in Finanzmetropolen wie London und New York erhöht hat. Intellegente und gut ausgebildete Fachkräfte sind gefragt und die Finanzausbildung gewinnt weiterhin an Bedeutung.