Die Goethe-Universität hat kürzlich ein Zehn-Punkte-Papier veröffentlicht, das darauf abzielt, Überlegungen zu Geschlecht, Sex und Diversität in verschiedenen Disziplinen zu stärken. University President Professor Enrico Schleiff betont die Bedeutung, Forschung so fair wie möglich für so viele Menschen wie möglich zu gestalten. Die Universitätsleitung präsentierte das Papier und seine konkreten Maßnahmen bei einer Veranstaltung am 19. Juni 2023, an der externe Experten und die Forschungsgemeinschaft der Goethe-Universität teilnahmen. Das Ziel ist es, die Wichtigkeit von Geschlecht und Diversität stärker in den Forschungsaktivitäten zu integrieren.
Ein wichtiger Aspekt des Papiers ist die Notwendigkeit für Forscher, sich Gedanken darüber zu machen, wie Geschlecht, Sex und Diversität in ihre Forschung einfließen. Professor Schleiff betont, dass dies nicht nur für Projektvorschläge immer wichtiger wird, sondern auch zu validen Ergebnissen führt. Die Goethe-Universität plant, diese Aspekte stärker in interne Ausschreibungen, Schulungen und Weiterbildungen zu integrieren, um die Inklusion weiter zu verbessern. Insbesondere in der medizinischen Forschung ist es wichtig, Geschlechtsspezifika zu berücksichtigen, um die Wirksamkeit von Medikamenten zu verbessern und die Gesundheit von Frauen zu fördern.
Ein Beispiel aus der medizinischen Forschung sind Herzkrankheiten bei Frauen, die oft aufgrund von Geschlechtsunterschieden und fehlender Sensibilität nicht angemessen diagnostiziert werden. Dr. Lena Marie Seegers und Professor David Leistner sehen die Gründung eines Frauenherz-Zentrums an der Goethe-Universität als wichtigen Schritt, um die medizinische Forschung im Bereich der Geschlechtsunterschiede voranzubringen. In den Erziehungswissenschaften besteht noch viel zu tun, um Geschlechterstereotype in der Schule aufzubrechen und die Gleichstellung von Forschern zu fördern. Professor Bettina Kleiner, Direktorin des Cornelia Goethe-Zentrums, betont die Notwendigkeit, zukünftige Lehrkräfte für Stereotypen zu sensibilisieren, um eine gerechtere Bildung zu gewährleisten. Die Goethe-Universität setzt sich mit ihrem Zehn-Punkte-Papier für eine verstärkte Gender-Reflexion, Diversität und Gleichstellung in der Forschung ein.