Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) schien bei der Bundestagswahl am Sonntagabend ein historisches Comeback geschafft zu haben, obwohl noch abzuwarten bleibt, ob ihr Kandidat Olaf Scholz genug getan hat, um das Kanzleramt zu gewinnen. Nach den stündlichen Wahlergebnissen der öffentlich-rechtlichen Sender lag die mitte-links-SPD knapp vor dem konservativen Block von Angela Merkel. Doch da etwa 40 % der per Post eingesandten Stimmzettel noch nicht gezählt wurden, könnte sich das Endergebnis noch umkehren.
Die christlich-demokratische CDU und ihre bayerische Schwesterpartei CSU erzielten bei der Wahl jedoch ihr bisher schlechtestes Ergebnis, was ein Rückschlag für Merkels Block ist, da sie nach fast 16 Jahren im Amt in den Ruhestand tritt. Vor einem Jahr schien die SPD noch chancenlos zu sein, doch ihre Umfragewerte stiegen stetig an, was zu einem der knappsten Rennen in der deutschen Nachkriegsgeschichte führte. Sowohl Scholz als auch Laschet äußerten sich zu Koalitionsverhandlungen in einer möglichen Dreierkoalition.
Laschet gab an, eine Koalition mit den Grünen und der FDP zu bevorzugen, da keine Partei ausreichend stark sei, um alleine zu regieren. Die AfD und die Linke wurden bei den Wahlen geschwächt, während die Grünen enttäuscht waren, obwohl sie ihr bestes Bundestagswahlergebnis erzielten. Die Wahl zeigte, dass eine Mitte-Koalition wahrscheinlich die beste Option ist, während Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock betonte, dass die neue Regierung eine Klimaregierung sein muss.